Ulrich Bleiker wurde 1914 als eines von 18 Kindern in Wattwil geboren, einer Stadt im Kanton St. Gallen. Er heiratete relativ spät und hatte mit der Spanierin Dolores Martinez zwei Töchter, die ihn auch zu seiner Kunst animierten. Bleiker gilt als einer der bekanntesten Künstler und Plastiker im Bereich der Art Brut, wobei es sich um autodidaktische, unreflektiert gestaltete und spontane Kunst handelt. Seine Werke sind größtenteils grob geformte Figuren aus Zement, Kabelresten, Stein, Kuhhaaren, Muscheln, Schrott und ähnlich natürlichen Materialien, die auf einer Platte oder auf einem Sockel angeordnet sind.
Häufig stellte Bleiker Liebespaare, Schafshirten, Bauern, Tiere, darunter viele Kühe, aber auch Häuser und Kirchen dar, die schlicht geformt Ausdruck für seine Verehrung des bäuerlichen Lebens und der Natur waren. Bleiker selbst arbeitete in verschiedenen Berufen, darunter als Maurer, Landwirt und Fabrikarbeiter. Er begann, Spielsachen für seine Kinder zu gestalten und schließlich aus Abfallmaterialien seine ersten Figuren zu kreieren. Bleiker starb 1994 in Faltwil. Sein Künstler Name steht für die typischen urtümlichen Tiere und Figuren, die heute einen hohen Sammlerwert haben und einzigartig sind.